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Unsere Tätigkeiten 2023

Hier eine Auswahl zu den Themen, die uns 2023 beschäftigten:

Neujahrsmedienkonferenz

Wir starteten das Jahr mit unserer traditionellen Neujahrsmedienkonferenz. Diese widmete sich dem Bauen ausserhalb der Bauzone. Auf dem Betrieb der Generationengemeinschaft von Fritz und Michael Balsiger in Gerzensee zeigten wir in einem neuen Milchviehstall auf, dass die Landwirtschaft darauf angewiesen ist, zeitgemässe Gebäude zu errichten. Die Landschaftsinitiative würde dies verunmöglichen. Die Medienkonferenz war gut besucht und es erfolgte eine breite Berichterstattung. Bei dieser Gelegenheit lancierten wir das neue Fokus digital «Raumplanung». Darin geht es nicht nur um die raumplanerischen Aspekte der bodenabhängigen, sondern auch um die bodenunabhängige landwirtschaftliche Produktion, die Lagerung und Vermarktung von Lebensmitteln, das Wohnen, die landwirtschaftsnahen Tätigkeiten sowie die Solar- und Biogasanlagen.

Bessere Produzentenpreise

Im Vorjahr gelang es nicht vollumfänglich, die gestiegenen Vorleistungskosten weiterzugeben. Die Landwirtschaft hat nicht im selben Masse vom Anstieg der Konsumentenpreise profitiert wie die nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette. 2023 kam die Umsetzung der Massnahmen im Rahmen der parlamentarischen Initiative Absenkpfad dazu, die zu Mehrarbeit und Mindererträgen führten. Die Landwirtschaftskammer forderte deshalb von den Abnehmern eine Erhöhung der Produzentenpreise um rund 10 Prozent.

Direktzahlungen

Der Bundesrat kündigte ein rigoroses Sparprogramm für 2024 an, bei dem er auch Kürzungen beim Agrarkredit vorsah. Der SBV setzte alles daran, diese zu verhindern. Bereits im Sommer führte er zusammen mit den Bäuerinnen und den Junglandwirtinnen und Junglandwirte einen Medienanlass in Bern durch, bei dem er die sich öffnende Schere zwischen erbrachten Leistungen und dafür bezahlten Entschädigungen ins Zentrum stellte. An der DV zeigten die Delegierten der Regierung dafür die rote Karte und verabschiedeten eine Resolution. Schlussendlich gelang es in einem harten Kampf kurz vor Ende des Jahres im Parlamenteine Kürzung des Agrarkredits und speziell der Direktzahlungen zu verhindern.

Parlamentswahlen

Das ganze Jahr stand im Zeichen der nationalen Parlamentswahlen vom Herbst. Bereits im Vorjahr begann der SBV dazu eine strategische Zusammenarbeit mit economiesuisse, Arbeitgeber- und Gewerbeverband und eine gemeinsame Kampagne mit dem Titel «Perspektive Schweiz». Zu den Massnahmen zählten ein grosser Medienanlass Anfang Jahr auf dem Bundesplatz, verschiedene Phasen mit Plakaten, intensive Aktivitäten in den sozialen Medien, gezielte Inserate sowie das Verteilen von Fahnen und Blachen. Der Ausgang der Wahlen war aus landwirtschaftlicher Sicht sehr erfreulich: Es gelang nicht nur die zurückgetretenen bäuerlichen Parlamentarier zu ersetzen, sondern auch mehrere zusätzliche schafften die Wahl. Weil in der nächsten Legislatur wichtige Geschäfte anstehen, war die neue Zusammensetzung des Parlaments für die Landwirtschaft von grosser Bedeutung.

Biodiversitätsinitiative

Viel zu reden gab im Parlament der Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative. Der SBV setzte sich dafür ein, dass die Räte darauf verzichten und nur die Initiative selbst zur Abstimmung kommt. Dies nicht zuletzt, weil der vom Nationalrat ausgearbeitete Vorschlag noch viel weiter gegangen wäre als die Initiative selbst. Nach der letzten Session des Jahres war der Gegenvorschlag dann endgültig vom Tisch. Bereits im Herbst begann der SBV eine Allianz mit betroffenen Branchen für ein Nein zur Biodiversitätsinitiative aufzustellen und die Kampagnenelemente vorzubereiten. Dazu lud er drei Agenturen zu einem Pitch ein und führte mit den drei besten Vorschlägen einen Pretest bei der Bevölkerung durch.

Raumplanung

Nach langem Ringen um das Bauen ausserhalb der Bauzone brachte das Parlament die Revision des Raumplanungsgesetzes über die Ziellinie. Die Vorlage ist ein indirekter Gegenvorschlag zur Landschaftsinitiative, die in der Folge zurückgezogen wurde. Zankäpfel waren die Stabilisierung der Gebäudezahl ausserhalb Bauzone sowie der Planungsansatz, welcher zonenwidrige Bauten erlaubt. Wichtige Erleichterungen erzielte der SBV bei der inneren Aufstockung und bei den Biogasanlagen. Zudem erhält die Landwirtschaft eine Vorrangstellung in der Landwirtschaftszone. Der SBV begleitet nun die Erarbeitung der Verordnung, damit das Gesetz auf Anfang 2025 in Kraft treten kann.

Agrarpolitik und Umfrage

Beim vom Parlament verabschiedeten Minipaket zur AP22+ ging es um die Umsetzung unbestrittener Massnahmen aus der sistierten Agrarpolitik auf Anfang 2025. Dies, nachdem die Umweltelemente bereits vor zwei Jahren in die parlamentarische Initiative Absenkpfad Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe Aufnahme fanden. Daneben gab es wiederum Änderungen bei den landwirtschaftlichen Verordnungen, bei denen sich der SBV in Absprache mit seinen Mitgliedorganisationen äusserte. Um für die Diskussionen zur Agrarpolitik 2030 mit dem Parlament und der Verwaltung vorbereitet zu sein, begannen wir unsere agrarpolitische Strategie zu aktualisieren. Gegen Ende des Jahres führten wir dazu bei den Bauernbetrieben eine Umfrage zu ihren Erwartungen an die künftige Agrarpolitik durch. Mit über 5500 Antworten wurden die Erwartungen weit übertroffen.

Ernährungssicherheit

Zum «Food Overshoot Day» am 7. Juli lud der SBV zusammen mit IP-Suisse die Medien auf den Bauernhof von Béatrice Rufer und ihrer Familie in Deisswil bei Münchenbuchsee ein. An diesem Tag war statistisch gesehen jene Lebensmittelmenge verbraucht, die wir in der Schweiz selbst produzieren. Ziel des Anlasses war, das Thema Ernährungssicherheit im Hinblick auf die weltweite Lage zu thematisieren. Dazu lancierten wir mit dem neuen Fokus digital «Ernährungssicherheit: Was isst die 9-Millionen-Schweiz?» eine umfassende Dokumentation zur aktuellen Ernährungslage und den Aussichten sowohl weltweit als auch in der Schweiz.

Lagebericht Pflanzenschutz

Weil immer mehr Pflanzenschutzmittel verboten werden und es zu wenig zuverlässige und wirksame Alternativen gibt, ist der Schutz vieler Kulturpflanzen gefährdet. Damit drohen nicht nur bedeutende Ernteverluste, sondern mittelfristig auch die Aufgabe von für die Ernährung bedeutenden Kulturen. Der SBV hat dazu einen Lagebericht Pflanzenschutz und ein Factsheet erarbeitet. Er schlägt acht konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Situation vor.

Wetter

2023 war wettertechnisch erneut ein anspruchsvolles Jahr. Sehr unterschiedliche Wetterbedingungen haben die Produktion geprägt. Starke Gewitter, Hagel und lange trockene Phasen in einzelnen Regionen haben die Erträge beeinflusst. Den Druck durch Schädlinge und Krankheiten war hoch. Zusammen mit dem Wegfall zahlreicher Pflanzenschutzmittel gab es je nach Region und Kultur grosse Verluste.

Methanbericht

Im August publizierten wir einen mit wissenschaftlicher Begleitung erarbeiten Bericht zu den Methanemission der Schweizer Landwirtschaft. Dieser zeigte auf, warum Kühe zu Unrecht als Klimakillerinnen gelten. Die Methanemissionen der Landwirtschaft müssen jährlich um ca. -0.3 Prozent reduziert werden, damit sie nicht zur zusätzlichen Klimaerwärmung beitragen. Mit den möglichen technischen Massnahmen im Zusammenhang mit den Hofdüngern und deren konsequenter Verwertung in Biogasanlagen lässt sich dieses Ziel ohne eine Reduktion des Tierbestandes erreichen.

Energiepolitik

Die Landwirtschaft hat ein grosses Potenzial zur Energieerzeugung. Aufgrund geopolitischer Einflüsse ändern sich derzeit verschiedene Rahmenbedingungen. In einem Bericht fasste der SBV die für die Landwirtschaft relevanten Änderungen zusammen. Zudem begleitete er den politischen Prozess und setzte sich für Rahmendbedingungen ein, damit Landwirte auch Energieproduzenten sein können.

Fokusmagazin «Nachhaltiger Handel»

2017 nahm das Stimmvolk den Artikel 104a der Bundesverfassung an und gab damit dem Bundesrat den Auftrag, die Nachhaltigkeit im grenzüberschreitenden Agrarhandel zu stärken. Der SBV ging in seinem neuen Fokusmagazin «Nachhaltiger Handel für unsere Ernährung» der Frage nach, welche Massnahmen in den letzten sechs Jahren bereits umgesetzt wurden und wie sich die Umweltbilanz der importierten Lebensmittel weiter verbessern liesse.

Littering

Nach zehn Jahren erneuerten wir unsere Instrumente, um für eine korrekte Abfallentsorgung zu sensibilisieren. Wir stellten dafür neue Strassenrandtafeln, erstmals Blachen mit einer zugespitzten Botschaft sowie eine kleine Spazierwegtafel zur Verfügung, welche die betroffenen Bauernbetriebe einsetzen können.

Jagdgesetz

Nachdem es dem Referendumskomitee nicht gelang, die benötigten Unterschriften gegen das vom Parlament verabschiedete Jagdgesetz zu sammeln, verlangte der SBV zusammen mit dem Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verband (SAV) eine rasche Umsetzung mit wirkungsvollen Massnahmen. Bei der Vernehmlassung zur Jagdverordnung forderten die beiden Organisationen noch Nachbesserungen. Am 1. Dezember trat diese in Kraft und damit die Möglichkeit, schädliche Wölfe und Rudel zu dezimieren. Die Umweltorganisationen torpedierten in der Folge mit Einsprachen die wirkungsvolle Umsetzung, was SBV und SAV heftig kritisierten.

Revision Grundbildung

Die interne Vernehmlassung bei den Mitgliedorganisationen der OdA AgriAliForm wurde planmässig durchgeführt und im Juli 2023 ausgewertet. Das Bildungsmodell der Landwirtinnen und Landwirte EFZ wurde bestätigt. Basierend auf den Rückmeldungen konnte das Modell nochmals deutlich optimiert werden. In der zweiten Jahreshälfte wurden alle Bildungspläne und die Bildungsverordnung auf der Grundlage der Vernehmlassungsresultate überarbeitet. Ende 2023 wurde bereits mit der Erarbeitung der Umsetzungsdokumente begonnen. Ab Schuljahr 2026/27 erfolgt die landwirtschaftliche Grundbildung nach der neuen Bildungsverordnung.

Silofolienrecycling

Der SBV trat dem Verein ERDE Schweiz bei, um mitzuhelfen die Recyclingquote von Siloballenfolien zu erhöhen und so den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. An der KOL im August stellte ERDE Schweiz ihr System den Mitgliedorganisationen vor. Zum Beginn der Winterfütterung lancierte der SBV eine Mitmachkampagne über seine Kommunikationskanäle.

Drei neue Messemodule

«Schweizer Bäuerinnen & Bauern» lancierte gleich drei neue Messemodule. Die Ausstellung zur Biodiversität hatte ihre Premiere im Mai an der BEA. Der «Vom Hof»-Container zur Direktvermarktung und zum Agrotourismus kam an der Aargauer Landwirtschaftsausstellung das erste Mal zum Einsatz. Und an der OLMA-Sonderschau «Erlebnis Nahrig. Vom Hof uf de Teller.» präsentierte der SBV mehrere Elemente zum Thema «Saisonales und Regionales». Alle drei Module gehen nun auf Tournee. 2023 waren die Elemente des SBV an über 70 Messen und Ausstellungen präsent.

Influencer für «Schweizer Bäuerinnen & Bauern»

Nebst Stefan Büsser war 2023 neu Ex-Bachelorette Eli Simic als Influencerin in den Social-Media-Kanälen von «Schweizer Bäuerinnen & Bauern» anzutreffen. Als Seconda und junge Mutter aus dem urbanen Gebiet deckt sie eine wichtige Zielgruppe der Kampagne ab. Die Zahlen der beiden Influencer dürfen sich sehen lassen. Stefan Büsser erzielte 2023 mit seinem besten Video eine bezahlte Reichweite auf Facebook und Instagram von knapp 750'000 Personen sowie auf YouTube von 47'000 Klicks, Eli Simic erreichte mit ihrem Start-Video 370'000 Personen.

Abstimmungsparolen

Am 18. Juni 2023 kamen zwei Vorlagen vors Volk, zu denen die Landwirtschaftskammer eine Parole fasste. Zum Gegenvorschlag zur Gletscherinitiative beschloss sie nach intensiver Diskussion die Ja-Parole, weil die Landwirtschaft vom Klimawandel stark betroffen ist. Zur neuen OECD-Mindeststeuer empfahl sie aus finanzpolitischen Gründen ebenfalls ein Ja.

Verordnungspaket 2023

Der SBV hat sich im Rahmen der Vernehmlassung zum landwirtschaftlichen Verordnungspaket deutlich gegen die geplanten Umlagerungen der Direktzahlungen ausgesprochen, die zu Kürzungen bei den BTS-, Biodiversitäts- und Versorgungssicherheitsbeiträgen führen. Der Bundesrat hielt aber an diesem Entscheid fest, da die bestehenden Mittel ansonsten nicht zur Finanzierung aller Beiträge ausreichen. Der SBV bedauert, dass bei der Planung der neuen Programme die Finanzierung ungenügend berücksichtigt wurde und dass es nun im Nachhinein zu diesen Umlagerungen kommt. Erfreulich ist, dass die Diskussion zur Direktauszahlung der Milchzulagen nun endgültig vom Tisch ist. Der Bundesrat hat entschieden das bestehende System beizubehalten, was der SBV sehr begrüsst. Schliesslich hat der Bundesrat beschlossen, die Reduktionsziele für N-Verluste bei 15 Prozent anzusetzen. Dies, obwohl der SBV in seiner Stellungnahme klar aufgezeigt hat, dass das Ziel zu hoch angesetzt und nur eine Reduktion um 10 Prozent realistisch ist.

Digitalisierung

Das aktuell wichtigste Digitalisierungsprojekt aus bäuerlicher Sicht ist digiFLUX. Der SBV begleitet dieses Projekt im Soundingboard und im Fachausschuss, pflegt einen engen Austausch mit dem BLW und setzt sich für eine praxistaugliche Umsetzung ein. Weitere Aktivitäten auf Bundesebene sind auf das Postulat Bourgeois zur Digitalisierung im Agrarsektor zurückzuführen. So ist beim BLW der neue Direktionsbereich «Digitalisierung und Datenmanagement» entstanden, welcher eine Digitalisierungsstrategie für den Agrar- und Ernährungssektor ausarbeitet. Der SBV pflegt auch hier einen engen Austausch. Parallel dazu hat der SBV die Arbeit an einer eigenen Digitalisierungsstrategie aufgenommen.

Weitere

Runder Tisch Tierwohl

Der SBV lud die Akteure der Branche zu einem runden Tisch «Weiterentwicklung Tierwohl im Einklang mit dem Markt» ein. Es ging um eine gemeinsame Beurteilung der aktuellen Marktsituation von Produkten aus Tierwohllabels, die Identifikation von Marktpotentialen, Ansatzpunkte für eine Weiterentwicklung des Tierwohls sowie die Erhöhung der Marktanteile der Tierwohllabels. Die eruierten Ansatzpunkte werden im kleineren Kreis weiterverfolgt.

Fachkommission Forschung und Beratung

Es fand eine gemeinsame Tagung der drei Fachkommissionen «Forschung und Beratung», «Pflanzenbau» und «Viehwirtschaft» zur AP 2030 statt. Zudem wurde ein enger Austausch mit den vier Praxisvertretern im Agroscope-Rat gepflegt.

Nischenkulturen

Die Nachfrage nach Nischenkulturen aus der Schweiz ist nach wie vor auf tiefem Niveau, insbesondere im konventionellen Bereich. Dies ist auf den tiefen bis nicht vorhandenen Grenzschutz zurückzuführen, welcher die inländische Produktion unattraktiv macht. Die Arbeitsgruppe Nischenkulturen von swiss granum, bei welcher der SBV Mitglied ist, setzt sich mit der Förderung dieser Kulturen auseinander. Der SBV vertritt dort zusammen mit dem Getreideproduzentenverband die Interessen der Schweizer Landwirtinnen und Landwirte.

Neuerungen GRUD und Suisse-Bilanz

Der Einbezug der Praxis bei Anpassungen und Ergänzungen von GRUD und insbesondere Suisse-Bilanz war bislang ungenügend. Der SBV bewirkte, dass 2023 drei Praxisvertreter im Expertengremium Suisse-Bilanz und in die Begleitgruppe der GRUD mitarbeiten. Die Branchen und Produzentenorganisationen können jährlich Anträge an die beiden Gremien stellen. Der SBV hat hierzu ein Factsheet für die Mitgliederorganisationen erarbeitet und den Organisationen empfohlen, Anträge einzureichen.

Berglandwirtschaft

In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) organisierte der SBV mehrere Sitzungen der Konferenz der Bauernverbände im Berggebiet zu wichtigen Themen für die Berg- und Alpwirtschaft, insbesondere zu den Anpassungen der Agrarpolitik, der Raumplanung sowie zur Wolfsproblematik. Der SBV engagiert sich auch als Mitglied im Rat der Berggebiete, der sich einmal pro Jahr trifft, um grundsätzliche Fragen zu diskutieren und Empfehlungen zuhanden des Vorstands der SAB zu geben.

Junglandwirtekommission

Bei der Junglandwirtekommission des Schweizer Bauernverbandes (JULA) gab es einige personelle Wechsel und eine Reorganisation des Präsidiums. Thematisch stand anfangs Jahr mit der Revision der landwirtschaftlichen Grundbildung ein Kernthema der JULA im Fokus. Auch der Wolf war in diesem Jahr wieder ein Dauerthema, bei dem sich die JULA klar für die Revision der Jagdverordnung positioniert haben. Ein weiterer Schwerpunkt ist die AP 2030. Die Junglandwirtinnen und Junglandwirte setzen sich für eine grundlegende Weiterentwicklung des agrarpolitischen Systems ein und brachten ihre Erwartungen und Anliegen in der internen Arbeitsgruppe des SBV sowie der Begleitgruppe des BLW ein.

«SchuB» knackt erneut 60’000-er Marke

Zum zweiten Mal in Folge knackte das Projekt «Schule auf dem Bauernhof» (SchuB) die Grenze von 60'000 Schülerinnen und Schülern. Die Kinder genossen mindestens einen halben Tag auf einem Bauernhof und durften den Weg eines Lebensmittels spielerisch entdecken. Darüber hinaus übernahm SBV-Vorstandsmitglied Jakob Lütolf das Präsidium von Andrea Bory und wird damit die Entwicklung des pädagogischen Juwels die nächsten Jahre massgeblich prägen.

Hofsuche neu in Englisch

Immer mehr Jüngere und Personen aus urbanen Gebieten stellen Englisch als Standardsprache auf ihren mobilen Geräten ein. Damit sie unsere Videos und Posts in den sozialen Medien dennoch sehen, muss der SBV seine Ads und Zielwebseiten ebenfalls in englischer Sprache bereitstellen. Aus diesem Grund launchte er Anfang September nach den Sprachen deutsch, französisch und italienisch nun auch die englische Version seiner Hofsuche von «Schweizer Bäuerinnen & Bauern».

Agrarstatistik – Erneuerung des Mandats

Agristat erstellt im Auftrag des Bundesamtes für Statistik (BFS) einen Teil der öffentlichen Landwirtschaftsstatistik und liefert Daten für Landwirtschaftsstatistiken des BFS. Dies betrifft insbesondere Daten zur landwirtschaftlichen Produktion, landwirtschaftliche Input- und Outputpreise, die Mitarbeit bei der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung, die Futter- und Nahrungsmittelbilanz sowie die Lieferung von Statistiken an Eurostat und internationale Organisationen. Agristat konnte 2023 einen neuen Vertrag mit dem BFS für die Periode 2024 bis 2027 abschliessen. Dieser Vertrag definiert die Aufgaben von Agristat und sichert deren Finanzierung.

Erfreuliche Versichertenentwicklung der Agrisano

Die Mitgliederentwicklung bei den Zusatzversicherungen der Agrisano Versicherungen AG verlief positiv. Mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent steigt der Versichertenbestand bei AGRI-spezial auf über 76’000. Die Taggeldversicherung verzeichnet ebenfalls ein erfreuliches Wachstum von 8 Prozent. Bei der bäuerlichen Rechtsschutzversicherung AGRI-protect sind über 24’500 Bäuerinnen und Bauern versichert. Die Mitgliederentwicklung bei der obligatorischen Krankenpflegeversicherung der Agrisano Krankenkasse AG war kantonal sehr unterschiedlich. In der Gesamtbetrachtung gab es ein leichtes Minus von rund 4 Prozent. Positiver Effekt des einkalkulierten Rückgangs ist, dass die Solvenz dadurch wieder gestärkt ist. Gross ist nach wie vor auch die Nachfrage für die Vorsorgepläne der Agrisano Prevos und der Agrisano Stiftung. Mittlerweile haben über 33’000 Personen im Rahmen einer freiwilligen Risiko- beziehungsweise Sparversicherung vorgesorgt. Dies entspricht einem Wachstum von 3 Prozent innerhalb eines Jahres.

Agrisano Prevos – fünfzig Jahre in den Diensten der Bauernfamilien

Agrisano Prevos feierte am 29. Januar 2023 das fünfzigjährige Bestehen. Weitsichtige Bauernvertreterinnen und Bauernvertreter beschlossen im Herbst 1972, im Rahmen der Jubiläumsdelegiertenversammlung des Schweizer Bauernverbandes, eine Stiftung zur Verbesserung des sozialen Schutzes der Bauernfamilien ins Leben zu rufen. Die Agrisano Prevos, damals noch unter dem Namen «Vorsorgestiftung der schweizerischen Landwirtschaft» wurde in der Folge am 29. Januar 1973 errichtet. Im Zweckartikel wurde festgehalten, dass die Stiftung in erster Linie den Schutz und die Vorsorge der Bauernfamilien und Angestellten in der Landwirtschaft gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Tod, Invalidität, Krankheit und Unfall sicherstellen soll. Auf der Umsetzung des Zweckartikels beruht das landwirtschaftliche Versicherungskonzept, das heute von der Agrisano Stiftung betrieben wird. Es war der Grundstein für die umfassenden Dienstleistungs- und Versicherungsangebote, welche die Agrisano Unternehmungen in Zusammenarbeit mit den kantonalen Bauernverbänden heute betreiben.

Schritt in die Autonomie

Im Jahr ihres 50-jährigen Bestehens hat die Stiftung einen bedeutenden Schritt unternommen, um die Altersvorsorge ab dem 1. Januar 2024 zu verselbständigen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen ermöglichen es autonom agierenden Vorsorgeeinrichtungen langfristig deutlich bessere Renditeaussichten zu erzielen als Lebensversicherer. Dadurch steigen auch die Sparguthaben der Versicherten zum Zeitpunkt der Pensionierung. Als unmittelbarer positiver Effekt der Verselbständigung erhöht sich der Umwandlungssatz für neue Altersrenten: Für Männer und Frauen im Alter von 65 Jahren beträgt er nun einheitlich 5.0 Prozent. Dies entspricht einer Erhöhung der Altersrenten um 12.5 Prozent für Männer und 8.4 Prozent für Frauen.

AGRI-smart – neues digitales Versicherungsmodell

Per Oktober 2023 lancierte die Agrisano ein neues, digitales Versicherungsmodell für 2024. AGRI-smart entspricht dem wachsenden Kundenbedürfnis, seine persönlichen Angelegenheiten online zu erledigen. Das preiswerte Grundversicherungsmodell eignet sich für alle, die Wartezeiten beim Arzt vermeiden und Prämien sparen wollen. AGRI-smart-Versicherte nehmen bei einem medizinischen Anliegen den Kontakt ausschliesslich über die Medgate-App auf. Das funktioniert auch nachts, an Wochenenden, vom Ausland und im Notfall. Dabei besteht die freie Wahl, Medgate per Telefon, per Video oder per Chat zu kontaktieren.

Grosse Beliebtheit des neuen Prämienrechners

Agrisano hat zur Wechselsaison einen Prämienrechner eingeführt, den die Versicherten rege benutzten. Bis zum Ende des Jahres 2023 wurde der Rechner mehr als 100’000 Mal verwendet. Er ist auf www.agrisano.ch verfügbar. Darüber hinaus wurden rund 11’500 Anträge für eine Grundversicherung über den Prämienrechner eingereicht.

Neuer Auftritt für die Agrisano

Ab Anfang 2024 präsentiert sich die Agrisano mit einem überarbeiteten Erscheinungsbild. Die bisherigen Bilder wurden durch eine neue Bildwelt ersetzt, die den Fokus auf den Menschen legt. Auf den neuen Bildern sind vorwiegend Kundinnen und Kunden der Agrisano zu sehen, die die landwirtschaftliche Bevölkerung repräsentieren und das Vertrauensverhältnis zwischen Agrisano und ihren Versicherten symbolisieren. Die Aufnahmen wurden im Verlauf des Jahres 2023 auf landwirtschaftlichen Betrieben gemacht. Zusätzlich wurde die Agrisano-Website vollständig überarbeitet, um sie übersichtlicher zu strukturieren und an das neueste Nutzerverhalten anzupassen. Auch sämtliche Inserate, der Messestand und die Werbeartikel wurden entsprechend angepasst.

Die detaillierte Übersicht über die Ziele und Massnahmen gemäss Tätigkeitsprogramm finden Sie hier: